top of page

Innerer Kritiker: Wie du negative Selbstgespräche erkennst und stoppst

Manchmal sind es nicht die Anforderungen des Alltags, die uns am meisten Kraft kosten.Es ist das, was wir uns selbst erzählen.Gedanken wie:


„Ich kriege nichts auf die Reihe.“

„Andere schaffen das doch besser.“

„Warum bekomme ich mein Leben nicht besser organisiert?“


Diese Sätze kommen nicht von außen. Sie entstehen in uns. Und oft bemerken wir sie nicht einmal bewusst.


Der innere Kritiker gehört zum Alltag vieler Mütter – und er tritt meist genau dann auf den Plan, wenn wir ihn am wenigsten gebrauchen können: nach einem anstrengenden Tag, in Momenten von Unsicherheit oder wenn uns vermeintliche Fehler passieren.

Aber wer ist diese Stimme eigentlich? Und müssen wir wirklich auf sie hören?


Warum der innere Kritiker so hartnäckig ist

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Fehler zu vermeiden und Bedrohungen besonders ernst zu nehmen. Was uns in frühen Zeiten vor Gefahren geschützt hat, wirkt heute gegen uns: Wir erinnern uns schneller an eigene Schwächen als an unsere Erfolge. Wir nehmen Kritik schwerer als Lob.


Hinzu kommt: Viele von uns tragen Glaubenssätze in sich, die tief sitzen. Sie entstanden durch Erfahrungen in der Kindheit, Schule oder Gesellschaft – und sie beeinflussen unser Denken, auch wenn wir längst erwachsen sind.


Sätze wie:

  • „Streng dich mehr an.“

  • „Sei ordentlich.“

  • „Stell dich nicht so an.“

werden im Inneren irgendwann zu Überzeugungen wie:

  • „Ich bin nie gut genug.“

  • „Ich darf keine Schwäche zeigen.“

  • „Ich muss perfekt sein, um anerkannt zu werden.“


Dein innerer Kritiker ist nicht die Wahrheit

Es ist wichtig zu verstehen:Die kritische Stimme in deinem Kopf ist nicht dein wahres Selbst.

Sie ist ein Überbleibsel aus alten Schutzmechanismen und Prägungen.Eine automatische Reaktion, nicht deine Identität.

Eine hilfreiche Übung:Gib deinem inneren Kritiker eine Gestalt.Stell ihn dir als Figur vor – vielleicht wie eine strenge Lehrerin oder eine überperfekte Kollegin.Gib ihm einen Namen.Und dann entscheide bewusst, wie viel Raum du dieser Figur noch geben möchtest.


Strategien, um deinen inneren Kritiker zu entwaffnen

Wenn du merkst, dass dein innerer Kritiker wieder aktiv wird, können dir diese Schritte helfen:

1. Erkennen: Achte bewusst darauf, wann und in welchen Situationen du dich selbst herabsetzt.

2. Hinterfragen: Ist das, was du denkst, wirklich objektiv wahr?Oder wiederholt sich nur ein altes Muster?

3. Neu bewerten: Wie würdest du mit einer Freundin sprechen, die in deiner Situation ist? Warum solltest du mit dir selbst weniger mitfühlend sein?

4. Unterbrechen: Setze ein klares inneres „Stopp!“, wenn die selbstkritischen Gedanken zu kreisen beginnen.Eine kleine Geste – wie sanftes Klopfen auf die Brust oder Tippen auf das Handgelenk – kann helfen, das Muster zu durchbrechen.


Fazit: Du bist mehr als deine Selbstkritik

Der innere Kritiker wird nie ganz verschwinden.Aber du kannst lernen, ihn zu erkennen, einzuordnen – und ihm die Macht zu nehmen.

Du bist nicht deine Fehler.Nicht deine To-do-Listen.Nicht das perfekte Bild, das du glaubst erfüllen zu müssen.

Du bist so viel mehr.


Jenny und ich sprechen in dieser Folge über dieses Thema:



Comments


bottom of page