Ein Punkt der wohl in jeder Familie vorhanden ist, wäre der Haushalt. Putzen, Aufräumen, aufheben, kochen und das Ganze dann wieder von Vorne. Tag für Tag. Ich bin keine Haushaltsexpertin und putzen gehört nicht zu meiner größten Leidenschaft. Wann man besser ein Bambustuch oder Mikrofasertuch benutzt, wirst du bei mir auch nicht erfahren. Was mir aber wichtig ist, dass es sauber und einigermaßen aufgeräumt ist. Das "einigermaßen" steht da, weil es (für mich) nicht realistisch ist, dass es in einem Haus mit zwei kleinen Kindern, von denen das Kleine die größte Freude daran hat, Kisten, Schränke oder Bücherregale auszuräumen, mit dem Flair von "Schöner Wohnen" zu glänzen.
Es ist vielleicht im Laufe des Tages unordentlich, aber nicht dreckig. Was wichtig ist, man muss putzen von auf aufräumen unterscheiden. Genauso wie dreckig und unordentlich. Ich kenne keinen Haushalt, in dem kleine Kinder leben, in dem nicht mal was herumliegt, wenn die Kinder sich frei bewegen dürfen. Wenn ich mal nicht Zuhause war, weiß ich genau wo sich meine Kinder in der Zeit aufgehalten haben, den sie hinterlassen innerhalb kürzester Zeit kleine und große Spuren in Form von Spielsachen, Papierschnipseln oder Krümeln. Das ist so ähnlich wie bei Hänsel und Gretel mit den Brotkrümeln, um den Weg nach Hause zu finden.
Als meine große Tochter in das Alter kam, in dem sie immer mobiler wurde und ich somit deutlich weniger Zeit hatte, kam ich an den Punkt, dass mich der Haushalt immer mehr gestresst hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich den ganzen Tag in der Wohnung herumwusle und trotzdem nicht vorankomme und gestresst bin, weil die Kleine gleichzeitig auch Aufmerksamkeit gefordert hat.
Deshalb habe ich für mich eine neue Haushaltsstruktur entwickelt. Ich habe für jeden Wochentag eine feste Aufgabe z.B. Montags die Bäder und für die Woche einen bestimmten Bereich im Haus auf den ich mich konzentriere.
Die Idee habe ich aus dem Buch von Marla Cilley "Die Magische Küchenspüle" und habe es auf meine Bedürfnisse abgewandelt. Hier wird jeder Bereich im Haus nach Zonen aufgeteilt und dieser Zone wird sich dann eine Woche lang gewidmet, daneben gibt es eine tägliche "Grundordnungsrunde". Durch die Zonenaufgaben spart man sich u.a. einen großen Frühjahrsputz.
Der große Vorteil eines Zonenputzplans ist, dass du weißt, dass alles im Haushalt irgendwann erledigt wird und du es besser in den Tag mit Kindern integrieren kannst, weil die Aufgaben nicht so lange dauern. Und wenn man dann doch mal etwas nicht schaffst, dann weißt du das es nächste Woche bzw. nächsten Monat wieder dran ist.
So sieht z.B. meine wöchentliche bzw. tägliche Routine aus:
Täglich:
morgens Spülmaschine ausräumen, abends anschalten
Im Laufe des Tages herumliegendes in einem Korb sammeln oder gleich wegräumen, um zu großes Chaos zu vermeiden
wenn ich koche, räume ich parallel die Küche auf
saugen und wischen macht fast täglich der Saugroboter, mit Hund geht es nicht anders. Einmal die Woche sauge ich noch mal das Sofa und die Treppe (das kann Saugi leider noch nicht)
Abends räume ich immer die Küche auf und laufe durch alle Zimmer und räume herumliegendes auf ihren Platz
Waschbecken wische ich immer abends trocken, wenn alle im Bad waren
Abends Waschmaschine für den nächsten Tag einstellen
Wöchentlich:
Montag: Badezimmer gründlich, Wocheneinkauf
Dienstag: Betten beziehen, abstauben, waschen
Mittwoch: gründlich saugen z.B. Sofa, waschen
Donnerstag: wischen (da wo Saugi nicht hinkommt), waschen
Freitag: Papierkram (Rechnungen bezahlen, Ablage), waschen
Samstag: Liegen gebliebenes
Sonntag: Blumen gießen, Essensplan für die nächste Woche
Die Zonen nach Marla Cilley sind in meinem Haus:
- Eingangsbereich / Flur
- Küche
- Bäder
- Kinderzimmer / Schlafzimmer
- Arbeitszimmer / Wohnzimmer
- Garten
Jede Zone bekommt eine Woche lang meine Aufmerksamkeit und das dann immer in diesem Rhythmus. Typische Aufgaben sind hier z.B. Küchenfronten abwischen, Backofen reinigen, Entkalken, Schuhschränke innen aussaugen etc. Also alles, was einem so auffällt und was es nötig hat. Ich gebe mir für diese Aufgaben ca. 15 Minuten pro Tag. Es gibt aber auch Tage, an denen ich zu diesen Aufgaben einfach nicht komme und das ist dann auch okay für mich.
Noch ein wichtiger Tipp: bei Unterbrechungen, immer da weiter machen, wo man aufgehört hat, sonst sieht man am Ende des Tages kein Ergebnis.
Mein wichtigstes Learning der letzten Jahre ist, dass es nicht überall perfekt sein muss. Und seit dem ich das für mich akzeptiert habe, bin ich entspannter. Ich habe z.B. seit fast 1 Jahr auf meiner To-do-Liste stehen "weißen Schrank aufräumen". Aber ich komme einfach nicht dazu, weil etwas anderes für mich immer wichtiger ist und es für mich persönlich nicht die höchste Priorität hat, dass es in diesem Schrank perfekt ist. Den Preis für die beste Hausfrau werde ich wohl nicht bekommen, aber das ist okay für mich. Dennoch bekomme ich keine Panikattacke, wenn spontan Besuch kommt und durch die Etablierung der Routinen gehen die Sachen schnell und ich empfinde die täglichen Aufgaben nicht als Belastung. Zum einen, weil ich nicht darüber nachdenken muss, was ich wann wie mache und zum Anderen, weil ich es mir gut über den Tag verteilen kann und mir noch Zeit für andere Dinge bleiben.
Alles Liebe,
Deine Anna
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