In diesem Artikel geht es darum, warum eine Struktur uns auch Freiräume schafft. Es gibt bestimmt viele die bei dem Begriff "feste Strukturen" an ein starres Korsett denken, dass einen einengt und dir die Luft abschnürt. Ich sehe Strukturen eher als einen Rahmen, der uns stützt, damit wir uns nach links und rechts biegen können, ohne umzufallen.
Es gibt so viel, was uns Müttern täglich durch den Kopf geht und was alles erledigt werden möchte. Umso wichtiger ist es, dass wir es uns leicht machen.
Das wichtigste, was ich für mich in den letzten Jahren gelernt habe, ist sich nicht zu viel vorzunehmen, flexibel und vorbereitet zu sein. Und nimm es wie es kommt und ärgere dich nicht, über Dinge, die außerhalb deines Einflussbereiches* liegen. Die besten Zeit- und Selbstmanagementansätze bringen dich nicht weiter, wenn du die folgenden zwei Punkte ignorierst:
Der Alltag mit Kindern ist nicht ins kleinste Detail planbar und das musst du einfach akzeptieren. Deshalb bist du nicht schlecht organisiert.
Du musst auch akzeptieren, dass du nicht jeden Tag und den gesamten Tag gleich viel Energie hast. An manchen Tagen läuft es wie geschmiert. Du schafft alles was du dir vorgenommen hast und an anderen Tagen kommst du nicht mal dazu, die Spülmasche einzuräumen. Das kann je nach Tag verschiedene Gründe haben, manchmal benötigen die Kinder mehr Fürsorge, du bist nicht in deiner Energie, weil du gerade in der Endphase deines Zyklus bist oder einfach zu wenig geschlafen hast.
Mein größter Helfer an chaotischen Tagen mit Kindern ist zum einen Tragetuch bzw. Peppa Wutz und vorab die Überlegung, was geht mit und was geht besser ohne Kind.
Aufgabentypen im Mamaalltag
In der Regel lassen sich die Aufgabenschwerpunkte bei den meisten Müttern auf diese drei Bereiche zusammenfassen:
Erwerbsarbeit
Familienorganisation (Arzttermine, Spieldates koordinieren, Rechnungen bezahlen etc.)
Haushalt (aufräumen, putzen, einkaufen)
Warum ist es wichtig, einen Überblick über Aufgabenbereiche zu haben und diese auch zu gruppieren? Erst wenn wir einen Überblick darüber haben, um was wir uns kümmern müssen, können wir sinnvoll planen und organisieren.
Um meine Aufgaben und mittlerweile auch mein ganzes Leben zu organisieren, bin ich auf Notion umgestiegen. Hier sammle ich alle Aufgaben und Ideen/Gedanken zu den verschiedensten Bereichen des Lebens, von nicht so wichtigen und zeitlich unkritischen Aufgaben, wie Fotobücher bestellen oder zu kleine Babykleidung sortieren nach verkaufen oder verschenken, bis hin zur Projektkoordination. Die App hat den Vorteil, dass ich schnell etwas notieren kann, wenn es mir in den Sinn kommt und ich dann nicht mehr daran denken muss, aber ich sicher bin, dass der Gedanke nicht untergeht.
Notion ist mehr als eine digitale Aufgabenliste, es ist auch Projektplanung, Journal oder auch Datenbank.
Diese 3 Voraussetzungen sollte dein Organisationstool erfüllen
Egal welches Tool (elektronisch oder analog) du nutzt, es muss griffbereit, übersichtlich und zuverlässig sein.
1. Das heißt, wenn dir spontan etwas einfällt, um was du dich kümmern willst, dann solltest du die Möglichkeit haben es schnell zu notieren, damit es nicht mehr im Kopf herumschwirrt und du mit dem weiter machen kannst, was du gerade machst.
2. Durch das schnelle notieren kannst du sicher sein, dass der Gedanke nicht verloren geht und es ist aus deinem Kopf raus.
3. Dann sollte es auch übersichtlich und auch griffbereit sein, damit du nicht erst ewig suchen musst, bis du diese eine Notiz gefunden hast und die Zeit knapp wird, um dich darum zu kümmern.
So organisiere ich meine einzelnen Lebensbereiche:
Am Sonntag mache ich meistens meine Wochenplanung. Das heißt, ich überlege mir den Essensplan für die Woche und schreibe gleich die Einkaufsliste. Dann schaue ich in den Kalender, wann welche Termine anstehen und welche Aufgaben erledigt werden müssen und was die drei wichtigsten To Dos sind. Den Plan für den nächsten Tag mache ich meistens am Abend vorher, damit ich am nächsten Tag direkt starten kann.
Bei meiner Planung berücksichtige ich,
... wie lange die Aufgaben circa dauert. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, ansonsten hilft es zu Beginn eine Stoppuhr mitlaufen zu lassen. Mir hat es enorm geholfen, einzuschätzen wie lange ich in etwa für etwas brauche. Das hat auch den Effekt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du ins Prokrastinieren kommst geringer ist, weil du nicht das Gefühl hast, dass die Aufgabe ewig dauern wird und ob du dich darum kümmerst, wenn die Kinder schlafen oder du es in einer Peppa Wutz Folge schaffst.
... ob ich das lieber mit Kinder oder ohne machen möchte....
... welche Priorität die ToDos an diesem Tag haben.
... welche Aufgabe nervig ist und ich sie lieber schnell hinter mir haben möchte, statt sie noch lange vor mir her zu schieben. Nach dem Konzept von "eat the frog", die Aufgabe vor der ich mich am meisten drücken möchte, versuche ich möglichst früh am Tag zu erledigen. Dadurch steigt, dass Gefühl der Zufriedenheit.
... meine feste Haushaltsroutine, die ich über die Woche abspule (jeder Wochentag hat feste Haushaltsaufgaben neben der täglichen und niemals endenden Chaosbeseitigung.) Den Haushalt mache ich z.B. meistens mit den Kindern. Die Große hilft gerne mal mit oder spielt. Da es sich meistens um Aufgaben handelt, welche nicht lange dauern, reicht auch die Geduld der Kleinen aus. Ich finde es auch wichtig, dass Kinder sehen, dass Haushalt nun mal zum Leben dazu gehört und einfach nebenbei mitläuft.
Um dich bei deiner Tagesplanung zu unterstützen habe ich dir eine kostenlose und digital beschreibbare Vorlage, welche alle diese Punkte enthält, entworfen. Hier kannst du sie dir herunterladen.
Als Mutter, die viele Bälle in der Luft hat, ist es wichtig, dass du eine klare Struktur und Organisation in allen Lebensbereichen hast. Das verschafft dir Klarheit und Überblick. Egal auf welche Art du deinen Alltag organisierst, es ist wichtig, dass es dir möglich ist, Zeitfenster effektiv zu nutzen, wenn sie sich auftun und nicht deine Zeit und Energie zu verschwenden, indem du erst lange überlegen musst was du jetzt am besten machst.
Alles Liebe,
deine Anna
*Als Einflussbereich bezeichnet Steven Covey alle die Dinge die du nicht steuern kannst und es sich deshalb nicht lohnt darauf Zeit und Kraft zu verschwenden. Es gib noch den inneren Einflussbereich und das sind die Dinge die wir selber in der Hand haben.
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