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Die Reise durch die Muttertät: Veränderungen auf dem Weg zur Mutterschaft

Nichts bleibt wie es war: Die fünf Bereiche der Veränderung, während der Muttertät / Matreszenz


Die Mutterschaft ist eine lebensverändernde Reise, die nicht nur das Leben der Frau, sondern auch ihren Körper und ihre Psyche auf vielfältige Weise beeinflusst.Die Muttertät (oder auch Matreszenz) ist eine Phase des Wandels. Aus einer Frau wird eine Mutter. Es kommt eine stark prägende und alle Bereiche des Lebens betreffende Rolle dazu. Es gibt keinen Lebensbereich, der durch die Mutterschaft nicht verändert wird. In diesem Artikel lernst du die verschiedenen Aspekte kennen, die mit dem Übergang von Frau zur Mutter einhergehen. Von den körperlichen Veränderungen bis hin zu den psychologischen Herausforderungen erkunden wir die komplexen Facetten der Mutterschaft und beleuchten dabei insbesondere die Bedeutung der Matreszenz.



1. Körperliche Ebene: Die physischen Veränderungen

Der Übergang zur Mutterschaft ist von einer Vielzahl körperlicher Veränderungen geprägt, die den Körper der Frau auf einzigartige Weise beeinflussen. Bereits in den frühen Stadien der Schwangerschaft verschieben sich die Organe, um Platz für das heranwachsende Baby zu schaffen. Diese Verschiebungen können zu Unbehagen und Veränderungen im Körpergefühl führen, während sich die Mutter langsam an die neuen Gegebenheiten anpasst.


Eine weitere signifikante Veränderung betrifft die Hormone und die Neuroplastizität des Gehirns. Während der Schwangerschaft und nach der Geburt erlebt der weibliche Körper eine komplexe Verschiebung der Hormonbalance, die Auswirkungen auf die Stimmung und das Verhalten haben kann. Gleichzeitig durchläuft das Gehirn der Mutter eine umfassende Neuorganisation, um sich auf die neue Rolle vorzubereiten. Studien haben gezeigt, dass sich das Gehirn von Müttern tatsächlich strukturell verändert, vornehmlich indem die graue Substanz um 7% zurückgeht.


Diese Veränderungen sind nicht nur rein körperlicher Natur, sondern können auch eine tiefgreifende emotionale Wirkung haben. Viele Frauen berichten von einem gesteigerten Körperbewusstsein und einer stärkeren Wertschätzung für ihren Körper während der Schwangerschaft und Mutterschaft. Trotz der physischen Herausforderungen kann die Erfahrung des Mutterwerdens auch als eine Zeit der Selbstentdeckung und Selbstakzeptanz empfunden werden.


2. Psychologische Ebene: Die emotionale Achterbahn der Mutterschaft

Auf psychologischer Ebene ist die Mutterschaft eine Reise voller Höhen und Tiefen, die die Mutter vor neue Herausforderungen stellt. Das "Push & Pull"-Prinzip, das in der Psychologie oft zur Beschreibung von widersprüchlichen Motivationen verwendet wird, findet sich auch im Kontext der Mutterschaft wieder. Während die Mutter sich einerseits voll und ganz auf das Baby konzentriert und eine intensive Bindung aufbaut, kämpft sie möglicherweise gleichzeitig mit dem Verlust anderer Teile ihrer Identität oder mit ihren persönlichen Bedürfnissen.


Die Mutterschaft erweitert auch die Gefühlsskala der Frau, indem sie intensivere Empfindungen und völlig neue Emotionen erfährt. Die bedingungslose Liebe zum Kind kann ebenso überwältigend sein wie die damit verbundenen Ängste und Sorgen. Frauen entdecken oft neue Seiten an sich selbst, während sie sich den Herausforderungen der Mutterschaft stellen und lernen, mit den ambivalenten Gefühlen umzugehen, die damit einhergehen.


Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein weiterer wichtiger Aspekt, der die psychologische Dimension der Mutterschaft prägt. Die Verschiebung der Prioritäten nach der Geburt kann zu ambivalenten Gefühlen und Schuldgefühlen führen, insbesondere wenn die berufliche Identität mit der Identität als Mutter konkurriert. Die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Rollen kann eine herausfordernde Aufgabe sein, die eine unterstützende Umgebung erfordert.


3. Berufliche Ebene: Die Neuorientierung nach der Geburt

Auf beruflicher Ebene bedeutet die Mutterschaft oft eine Verschiebung der Prioritäten und eine Neuorientierung in Bezug auf die Karriere. Viele Frauen entscheiden sich nach der Geburt für Teilzeit- oder Elternzeitmodelle, um mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können. Diese Entscheidungen können mit ambivalenten Gefühlen und dem Gefühl der Unzulänglichkeit einhergehen, insbesondere in einer Gesellschaft, die oft hohe Erwartungen an berufstätige Mütter stellt.


Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein kontinuierlicher Balanceakt, der Flexibilität und Unterstützung erfordert. Frauen stehen oft vor der Herausforderung, ihre berufliche Identität mit ihrer Identität als Mutter in Einklang zu bringen und dabei den Druck zu bewältigen, der von gesellschaftlichen Geschlechternormen ausgeht. Diese Normen, aber auch der eigene Wunsch oder die schlichte finanzielle Notwendigkeit zu arbeiten, lösen bei vielen Müttern Schuldgefühle aus. Der Wandel der Geschlechterrollen und die Suche nach neuen Modellen der Vereinbarkeit sind wichtige Themen, die im Kontext der Mutterschaft diskutiert werden müssen.


4. Beziehungsebene: Die Dynamik in Partnerschaft und sozialem Umfeld

Die Mutterschaft hat starke Auswirkungen auf die Beziehungen der Frau zu ihrem Partner und ihrem sozialen Umfeld. Aus einem Paar wird eine Familie, was neue Rollen und Herausforderungen mit sich bringt. Die eigenen Bedürfnisse und die als Paar müssen erst erkannt und geklärt werden. Es dauert eine Zeit, bis die Aufgaben und gegenseitigen Erwartungen in der neuen Familie erkannt, ausgesprochen und umgesetzt werden.


Die Beziehung zur eigenen Familie und zum sozialen Umfeld verändert sich ebenfalls, wenn Eltern zu Großeltern werden. Damit verändert sich auch die Beziehung zu den eigenen Eltern. Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit werden neu betrachtet, eingeordnet und werden wieder präsenter.


Freundschaften verändern sich, gehen in die Brüche und andere entstehen vor allem durch die Kontakte durch das Kind. Die Mutterschaft kann sowohl positive als auch herausfordernde Aspekte in den Beziehungen einer Frau hervorbringen. Die Unterstützung des Partners und des sozialen Umfelds spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen und der Stärkung der Familienbindung.


5. Spirituelle Ebene: Die Suche nach Sinn und Bedeutung

Schließlich kann die Mutterschaft auch eine spirituelle Dimension haben, die über die rein physischen und psychologischen Aspekte hinausgeht. Viele Frauen erleben die Geburt eines Kindes als transformative Erfahrung, die ihnen eine neue Perspektive auf das Leben und ihre eigene Existenz ermöglicht. Die bedingungslose Liebe zum Kind und die Empathie, die damit einhergeht, können spirituelle Dimensionen öffnen und einen tiefen Sinn und Lebenssinn vermitteln.

Die Mutterschaft kann jedoch auch mit spirituellen Herausforderungen einhergehen, insbesondere wenn Frauen mit ambivalenten Gefühlen und existenziellen Fragen konfrontiert werden. Die Suche nach einem tieferen Verständnis von sich selbst und ihrer Rolle als Mutter kann zu einer Hinwendung zur Spiritualität führen und Frauen dabei unterstützen, mit den Höhen und Tiefen des Mutterseins umzugehen.


Fazit: Eine Reise der Selbstentdeckung und Transformation

Die Mutterschaft ist eine Reise voller Veränderungen, Herausforderungen und Chancen zur persönlichen Entwicklung. Von den körperlichen Veränderungen bis hin zu den psychologischen und spirituellen Dimensionen bietet sie Frauen die Möglichkeit, sich selbst neu zu entdecken und eine tiefere Verbindung zu ihrem Kind und ihrer Familie aufzubauen.

Indem wir die verschiedenen Aspekte der Mutterschaft beleuchten und die Vielschichtigkeit dieses einzigartigen Lebensabschnitts erkunden, können wir dazu beitragen, ein unterstützendes und einfühlsames Umfeld für Mütter und werdende Mütter zu schaffen. Es ist wichtig, die Herausforderungen anzuerkennen, die mit der Mutterschaft einhergehen, und Frauen dabei zu unterstützen, sich in dieser neuen Rolle zu entfalten und zu wachsen.

Die Reise zur Muttertät ist eine Reise der Selbstentdeckung und Transformation, die Frauen dabei hilft, ihre eigene Stärke und Resilienz zu erkennen und zu entfalten.


Ein Übergang bedeutet immer eine Veränderung. Die Veränderungen sind sehr individuell und jeder der folgenden Bereiche ist unterschiedlich stark betroffen. Das Ganze beschränkt sich auch nicht auf das erste Kind, sondern tritt mit jedem weiteren Kind erneut auf, nur vielleicht in einer anderen Intensität und Ausprägung.


Wenn du dich gerade in dieser Situation befindest und Unterstützung bei der Ordnung deiner Gedanken, Gefühle, Sorgen oder bei der Strukturierung deines Alltags wünschst, melde dich gerne bei mir. Als psychologische Beraterin und Coach stehe ich dir gerne zur Seite.


Alles Gute

Anna



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