Team statt Gegenspieler in der Partnerschaft: 5 Schritte zurück zu mehr Miteinander
- klarmama
- vor 1 Tag
- 3 Min. Lesezeit
Warum Paare im Familienalltag oft die Verbindung verlieren
Es passiert schleichend. Am Anfang war alles leicht: ein Blick, ein Lächeln, ein kurzes Verstehen ohne viele Worte. Doch mit dem Alltag, den Kindern und den To-do-Listen wird aus dem leichten Miteinander oft ein Nebeneinander. Jeder funktioniert. Jeder erledigt. Jeder kämpft – aber oft nicht mehr wirklich füreinander.
Letzte Woche haben wir genau darüber in meinem neuen Austausch-Format „Reden wir drüber“ gesprochen. Sieben Frauen, sieben unterschiedliche Geschichten – und doch eine gemeinsame Erfahrung: Das Gefühl, in der Partnerschaft oft nicht mehr wirklich ein Team zu sein.
Eine Teilnehmerin brachte es treffend auf den Punkt:
„Ich bin das Betriebssystem, er ist die App. Ich halte alles am Laufen – er nutzt’s einfach.“
Dieser Satz hat uns alle getroffen. Denn er beschreibt etwas, das viele Paare kennen: Eine gefühlte Schieflage, bei der die emotionale Last, das Organisieren, Planen und Mitdenken fast unsichtbar auf einer Person lastet. Und irgendwann geht das "Wir" verloren.
Anzeichen: Seid ihr noch ein Team oder nur noch ein funktionierendes Duo?
Das Leben mit Kindern ist fordernd. Aber nicht nur die äußeren Aufgaben machen es schwer – sondern vor allem das, was nicht gesagt wird:
Stille Vorwürfe
Ungesagte Erwartungen
Der unausgesprochene Wunsch, gesehen zu werden
Das heimliche Gefühl, im falschen Film zu sein
Viele Frauen (und auch Männer) rutschen in Rollen, die sie nie bewusst gewählt haben: Die eine denkt voraus, hält zusammen, organisiert, sorgt für Stimmung. Der andere "hilft mit", wenn er darum gebeten wird. Und langsam wächst eine unsichtbare Mauer aus Enttäuschung, Frust und Sprachlosigkeit.
5 Reflexionsfragen für mehr Teamgefühl in der Partnerschaft
Hier eine kleine Checkliste, die euch helfen kann, eure Partnerschaft ehrlich zu betrachten:
Können wir offen sagen, wenn uns etwas belastet – ohne Angst vor Vorwürfen?
Fühlen wir uns beide für unseren Familienalltag verantwortlich – oder trägt (gefühlt) einer mehr?
Gibt es Zeiten, in denen wir einfach nur Paar sind – nicht Eltern, Organisatoren oder Problemlöser
Kennen wir noch die Wünsche und Träume des anderen – jenseits von Einkaufslisten und Terminkalendern?
Fühlen wir uns im Alltag gesehen und unterstützt – oder kämpfen wir im Stillen?
Wenn du bei mehreren dieser Fragen zögern musstest: Du bist nicht allein. Und: Es ist nie zu spät, wieder neu ins Gespräch zu kommen.
Wie ihr als Paar wieder zusammenfindet: 5 konkrete Impulse
In unserer Gesprächsrunde wurde klar: Es geht nicht darum, Schuld zu verteilen. Es geht darum, Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen – auf beiden Seiten.
Was helfen kann:
Offenheit: Die eigene Verletzlichkeit zu zeigen, statt in stummen Vorwürfen zu verharren.
Klare Strukturen: Aufgabenverteilung bewusst besprechen – statt zu hoffen, dass der andere es „von selbst“ sieht.
Qualitätszeiten schaffen: Momente zu zweit suchen, auch (oder gerade) im Chaos des Alltags.
Wertschätzung ausdrücken: Auch kleine Gesten wieder bewusst machen.
Erwartungen abgleichen: Was wünschen wir uns wirklich voneinander – heute, nicht vor fünf Jahren?
Es ist keine Schwäche, sich wieder neu aufeinander einzulassen. Es ist Mut. Und eine Entscheidung.
Fazit: Teamarbeit braucht Pflege – auch in der Liebe
Familienleben bedeutet Veränderung – auch in der Partnerschaft. Wenn wir das Miteinander nicht pflegen, verliert sich das „Wir“ schnell im Funktionieren.
Vielleicht ist heute der Tag, an dem du deinem Partner oder deiner Partnerin einfach mal sagst: „Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr als Team fühlen. Lass uns drüber reden.“
Es lohnt sich. Für euch beide. 💛
PS: Wenn du Lust hast, beim nächsten „Reden wir drüber“ am 22. Mai 2025 dabei zu sein, melde dich per Email bei mir. Wir werden über das Thema "Was will ich eigentlich wirklich?“ – Wenn alles funktioniert, aber nichts erfüllt". Alle kommenenden Themen erfährst du als Erste aus meinem Newsletter.
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