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Sprache bestimmt unsere Wahrnehmung und unsere Gefühlslage. Der Weg von “Muss” zu “Will”.

Wie heißt es doch so schön. Das einzige, was wir wirklich müssen ist sterben. Und es stimmt wohl. Ich erwische mich viel zu oft dabei, wie ich denke, ich muss jetzt Staubsaugen, ich muss jetzt kochen, ich muss jetzt dies oder jenes machen. Aber das stimmt nicht. Ich MUSS das alles nicht tun, ich WILL das machen.

Die Welt wird nicht untergehen, wenn ich den Boden erst in eins oder zwei Tagen sauge. Vermutlich wird es auch außer mir keinem auffallen, dass ich mich nicht an meinen Haushaltsplan halte. Das einzige was passieren wird ist, dass unsere Socken dunkel sind und ich mich daran störe.

Unsere Sprache beeinflusst unsere Emotionen und auch die Stimmung in unserer Familie. Nicht alle Aufgaben machen Spaß und gehen leicht von der Hand. Jedoch macht es mein Leben einfacher, proaktiv zu denken, d.h. ich will das jetzt tun, weil wir uns dann wohler fühlen.

Ich bin ein großer Fan von Stephen Covey und ich habe aus seinen Büchern viel für mich mitgenommen. Unter anderem spricht Covey von ‘proaktiv’ und ‘reaktiv’. Pro-Aktivität taucht häufig in der Management-literatur auf, ist jedoch im allgemeinen Wortschatz selten enthalten. Covey definiert Pro-Aktivität wie folgt:

“Pro-Aktivität bedeutet weit mehr, als einfach nur die Initiative zu ergreifen. Es geht darum, dass jeder Mensch selbst für sein Leben verantwortlich ist. Unser Verhalten hängt von unseren Entscheidungen ab und nicht von den äußeren Umständen.” (Covey 2020: 86)


Pro-Aktivität umfasst also eine innere Haltung dem Leben gegenüber. Pro-Aktive Menschen sind keine Marionetten ihrer Gefühle und Impulse, sondern unterliegen ihrem freien Willen eigenständig zu Handeln.


“Reaktive Menschen werden von ihren Gefühlen, ihrem Umfeld und den äußeren Umständen getrieben. Wenn das Wetter gut ist, fühlen sie sich gut. Wenn es schlecht ist, fühlen sie sich schlecht.”


Ob jemand proaktiv oder reaktiv ist, kann man an der Sprache erkennen.

Beispielsweise: "So bin ich einfach" --> “Es gibt nichts, was ich daran ändern könnte" oder "Er macht mich so wütend" --> “Ich bin nicht verantwortlich. Meine Emotionen werden von etwas gesteuert, das außerhalb meiner Kontrolle liegt." (Covey 2020: 94)


Um aus einer reaktiven eine proaktive Sprache zu machen, müssen wir an unserem Mindset arbeiten und uns unserer Ausdrucksweise bewusst werden.

Beispielsweise:

“Ich bin einfach unordentlich, ich kann nichts dafür.” vs. “Ich will mich bemühen nicht alles liegen zu lassen.”

“Ich muss das jetzt tun.” vs. “Ich kann mich frei entscheiden.”


In der Theorie hört sich das alles einfach an, jedoch ist die Umsetzung im Alltag natürlich schwieriger. Wir sind nicht immer fit und gut drauf, haben nicht ausreichend Schlaf bekommen usw.. Aber es lohnt sich, sich dessen bewusst zu werden und darauf zu achten. Kurz innezuhalten, bevor wir wieder genervt sind und innere Unruhe sich breit macht. Dann heißt erst kurz überlegen wie ich mich ausdrücken möchte und kontinuierlich wird aus dem “muss” ein “will”.

Mir gelingt es im Alltag bisher auch nicht immer, aus dem “ich muss” ein “ich will” zu machen, aber ich arbeite daran. Dennoch merke ich eine Veränderung. Wenn ich eine Sache machen will, dann habe ich mich bewusst dafür entschieden. Ich mache es viel lieber und es geht mir leichter von der Hand. Des weiter fühle ich mich nicht fremdbestimmt, denn es war meine Entscheidung dies zu machen.

Genau darum geht es mir - mit einem guten und zufriedenen Gefühl und einer positiven Ausstrahlung durch den Tag zu gehen und so meiner Familie zu begegnen.


Alles Liebe

Eure Anna



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