In einem Gespräch erzählte mir eine Frau von ihren Schuldgefühlen gegenüber ihrer älteren Tochter. Seitdem das Geschwisterchen auf der Welt ist, hat sie das Gefühl, dass sie zu wenig Zeit für die Große hat. Um dies auszugleichen, ist das Baby nun oft beim Papa, damit sie möglichst viel Zeit mit der Großen verbringen kann und diese sich nicht vernachlässigt fühlt. Das fühlt sich für sie aber auch nicht richtig an.
Diese Geschichte ist nur ein Beispiel von vielen – Schuldgefühle sind ein ständiger Begleiter vieler Mütter. Zwischen Familie, Beruf, Haushalt und den eigenen Bedürfnissen bleibt oft das Gefühl zurück, nicht allem und jedem gerecht werden zu können. Diese ständigen Schuldgefühle können nicht nur belastend sein, sondern auch deine Lebensfreude und unser Selbstwertgefühl negativ beeinflussen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du mit diesen Schuldgefühlen umgehen kannst und wieder mehr Leichtigkeit und Freude in deinen Alltag bringst.
1. Verstehen, woher die Schuldgefühle kommen
Es ist wichtig, zunächst zu verstehen, woher deine Schuldgefühle als Mutter kommen. Häufig resultieren sie aus hohen Erwartungen an uns selbst und gesellschaftlichen Normen, die schwer zu erfüllen sind. Aber auch Glaubenssätze können die Grundlage für ein schlechtes Gewissen sein. Reflektiere, welche Erwartungen du an dich selbst stellst und welche davon realistisch sind.
Fragen zur Selbstreflexion:
Welche Erwartungen habe ich an mich selbst als Mutter, Partnerin, Berufstätige?
Welche dieser Erwartungen sind realistisch, welche überzogen?
Wer oder was beeinflusst meine Erwartungen?
2. Akzeptiere, dass Perfektion unerreichbar ist
Kein Mensch kann perfekt sein, und das ist in Ordnung. Perfektionismus führt dazu, dass du dich ständig unter Druck setzt und dir selbst nicht genug Wertschätzung entgegenbringst. Erlaube dir, Fehler zu machen und unvollkommen zu sein. Deine Kinder und deine Familie brauchen keine perfekte Mutter, sondern eine liebevolle und authentische.
Selbstcoaching-Übung:
Schreibe auf, was Perfektion für dich bedeutet.
Notiere dann, warum es okay ist, nicht perfekt zu sein.
Erstelle eine Liste mit deinen positiven Eigenschaften und Erfolgen, um dein Selbstwertgefühl zu stärken.
3. Setze Prioritäten und lerne, "Nein" zu sagen
Ein häufiger Grund für Schuldgefühle ist das Gefühl, allen und allem gerecht werden zu müssen. Lerne, Prioritäten zu setzen und "Nein" zu sagen, wenn es notwendig ist. Es ist in Ordnung, nicht bei jeder Gelegenheit oder jedem Anliegen sofort zur Stelle zu sein.
Tipps zum Prioritätensetzen als Mutter:
- Erstelle eine Liste deiner täglichen Aufgaben und priorisiere sie.
- Überlege, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche warten können.
- Übe, höflich und bestimmt "Nein" zu sagen, ohne dich zu rechtfertigen.
4. Selbstfürsorge ist keine Egozentrik
Viele Mütter haben das Gefühl, dass sie egoistisch sind, wenn sie sich Zeit für sich selbst nehmen. Doch Selbstfürsorge ist entscheidend, um langfristig für andere da sein zu können. Plane bewusst Zeiten ein, in denen du dich um deine eigenen Bedürfnisse kümmerst.
Selbstcoaching-Übung:
- Führe ein Selbstfürsorge-Tagebuch. Notiere täglich, welche kleinen Dinge du für dich selbst getan hast.
- Plane regelmäßig Zeiten für Aktivitäten ein, die dir Freude bereiten und dich entspannen.
5. Hol dir Unterstützung
Du musst nicht alles alleine schaffen. Scheue dich nicht, Unterstützung anzunehmen, sei es von deinem Partner, Familie, Freunden oder professionellen Beratern. Ein starkes Netzwerk kann dir helfen, dich weniger allein zu fühlen und dich von deinen Schuldgefühlen zu befreien.
Das kannst du tun:
- Spreche offen mit deinem Partner über deine Gefühle und Aufgabenverteilung.
- Organisiere regelmäßige Treffen mit Freundinnen zum Austausch und gegenseitigen Support.
- Ziehe in Betracht, professionelle Unterstützung durch einen Coach oder Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
Fazit
Schuldgefühle als Mutter sind ein natürlicher Teil des Mutterseins, aber sie müssen nicht dein Leben bestimmen. Indem du verstehst, woher sie kommen, unrealistische Erwartungen loslässt, Prioritäten setzt, Selbstfürsorge betreibst und Unterstützung annimmst, kannst du lernen, mit ihnen umzugehen und ein erfüllteres, zufriedeneres Leben zu führen. Du bist genug – genauso, wie du bist.
Du kommst alleine nicht weiter? Ich stehe dir gerne zur Seite und gemeinsam können wir die Gründe für deine Schuldgefühle herausfinden und schaffen sie aus der Welt. Vereinbare gleich ein kostenfreies Kennenlerngespräch.
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